Auszug Jahresbericht 2022 der Katholischen Kirche im Kanton Zürich

Segensreich in jedem Sinne

Regierungsratspräsident Mario Fehr an der Prozession zu Ehren der Zürcher Stadtheiligen im Gespräch mit Pfarrer René Berchtold und Co-Präsident Nikolai Bankoul (v.l.n.r) Foto: Saskia Richter

Das Gründungsmotto des Verbands der Orthodoxen Kirchen im Kanton Zürich «Nur zusammen sind wir ganz» blieb auch im Berichtsjahr in seiner Konkretheit bestehen: das Interesse der katholischen, christkatholischen und reformierten Landeskirchen an den alten und vielgestaltigen orthodoxen Traditionen. Die Katholische Kirche im Kanton Zürich unterstützt die zwölf sehr diversen, aber im gemeinsamen Glauben verbundenen byzantinisch-orthodoxen und altorientalisch-orthodoxen Zürcher Kirchen. Sie ist mit zwei Delegierten im Beirat des Verbands vertreten und finanziert einen Grossteil des Budgets. Derart hilft sie, zusammen mit der reformierten Landeskirche und der christkatholischen Kirchgemeinde, den Verbandszweck zu fördern, nämlich eine regelmässige Medienarbeit der Ostkirchen und die solide Koordination von Diakonie und Seelsorge in Schulen, Spitälern sowie Vollzugsanstalten. Am Fernziel einer öffentlich-rechtlichen Anerkennung des Verbands wird dabei weiterhin festgehalten.

Tatsächlich ist der Verband Orthodoxer Kirchen über die Zeit zu einer «wahrgenommenen» Institution geworden und zum Vertreter der Zürcher Orthodoxie im Namen der einzelnen Kirchen. Die Bedeutung des Verbands als Ansprechpartner nimmt zu. Das lässt sich an der stark wachsenden Zahl von behördlichen, innerkirchlichen und privaten Anfragen ablesen. Zum Dreh- und Angelpunkt im Themenspektrum der Bedürfnisse wurde dabei das durch die Körperschaft finanzierte Verbandssekretariat, dessen Arbeit durch eine Erhöhung der Stellenprozente von 40 auf 50 Prozent (per 1. Januar 2023) gewürdigt wurde. Im Übrigen betreut das Sekretariat die Verbands-Website (www.orthodoxie-zuerich.ch). Im Fokus des Verbandsvorstands standen zukunftsweisende Statutenänderungen (die vertiefte Zusammenarbeit von Vorstand und Priesterkonvent), Diskussionen über die Form der traditionellen «Österlichen Begegnung» im Mai und schliesslich auch die Organisation der Feier zu Ehren der koptischen Märtyrer und Zürcher Stadtheiligen Felix, Regula und Exuperantius, die jeweils im September belegt, dass die Orthodoxie auch in Zürich eine sehr alte Heimat hat.

Der russische Krieg gegen die Ukraine beeinflusste auch die europäische Orthodoxie und die Verbandsarbeit. Auf einer orthodoxen Friedenspilgerfahrt zur Schwarzen Madonna von Einsiedeln suchte man Antworten im einigenden Gebet. Teilnehmende berichten von Momenten der Seelenruhe.

Segensreich in jedem Sinn und jeder Richtung entwickelte sich auch die durch ein Teilzeitpensum gesicherte Gefängnisseelsorge von Erzpriester Branimir Petkovic. Ein Beweis für gegenseitigen Respekt und allseitiges Vertrauen.

„Wo gemeinsam gebetet wird, kann der Friede neu erwachen“ Zürcher Geistliche verschiedener orthodoxer Kirchen beten am 27. März 2022 in Einsiedeln gemeinsam für den Frieden zwischen der Ukraine und Russland. Foto: Raphael Rauch, kath.ch

Autor: Katholische Kirche im Kanton Zürich